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Wilhelm von Hachberg, Landvogt und Power Broker

Burg Rötteln, Stammsitz der Markgrafen von Hachberg, von Norden gesehen im April 2025. (Foto Andrea Müller)

Nächstes Kapitel in meinem aktuellen Trainingsprogramm zum Umgang mit KI: Ich habe dem Google Chatbot NotebookLM den Auftrag gegeben, einen Podcast zu erstellen von dem Beitrag, den ich eben in einer wissenschaftlichen Publikation eingereicht habe.1 Meinen noch etwas sperrige Arbeitstitel: “Wilhelm von Hachberg. Kriterien seiner politischen Potenz (am Beispiel der Genese seines Projekts zur Neuordnung des deutschen Südwestens 1440-1442)” hat die Maschine zu “Wilhelm von Hachberg, Landvogt und Power Broker” abgewandelt. Die Definition von Power Broker in der Google KI passt gut auf Wilhelm von Hachberg, wie ich ihn sehe: “Es bezeichnet eine Person, die großen Einfluss auf Entscheidungen, insbesondere in politischen Bereichen hat und diesen Einfluss nutzt, um Deals zu machen oder Menschen in bestimmte Richtungen zu bewegen.”2

Ich finde es absolut verblüffend, was NotebookLM nur wenige Minuten nach meinem Upload geliefert hat: die von Amerikanern programmierte Maschine hat (fast) alles richtig verstanden. Vorallem aber hat sie meine wichtigsten inhaltlichen “Botschaften” begriffen und leicht zugespitzt wiedergegeben. Ich bin fast ein wenig erschrocken über die Aussagen, als ich sie so auf Amerikanisch gehört habe. 

Der sehr amerikanische Duktus und die Form des Dialogs zwischen den zwei virtuellen Personen im Podcast ist für mich ein höchst interessanter Spiegel für meine Aussagen im Originaltext – auch ein Art Kontrolle der Richtigkeit, Verständlichkeit udn Gewichtung meiner Botschaften, ein Feedback, das ich sehr anregend finde. Die wenigen Stellen, bei denen ich den Eindruck habe, die Maschine hat etwas nicht ganz richtig wiedergegeben, werde ich mir in meinem Text noch einmal ansehen. 

Zwischenfazt meiner bisherigen Erfahrung bei der Nutzung der Künstlichen Intelligenz:

Als erstes Fazit kann ich sagen, dass ich glaube – vielleicht auch vorallem hoffe – dass die KI ein Instrument ist, das auch ich “gewinnbringend ” nutzen kann – nicht um mir die Arbeit ab- oder wegzunehmen, sondern um sie zu bereichern; dass sie mich herausfordert und animiert, weiter zu denken, als ich es ohne die Maschine tun würde.
Mit dem obigen Podcast geht die Machine sehe ich zum ersten Mal, seit ich mit der KI herumspiele, dass die Maschine weiter zu gehen versucht, als nur meine Inputs zusammenzufassen. Die virtuellen Personen gehen zum Schluss auf die Metaebene und fragen sich, was man von der Geschichte von Wilhelm von Hachberg lernen könne. Insbesondere halten sie sich bei der Frage auf, warum Wilhelm von Hachberg, so wichtig und einflussreich er doch (kurzfristig) war, fast vergessen ist. “Wilhelm’s story”, sagt die männliche Stimme, “pushes you to think of what makes history stick. Is it about winning in the end? Achieving something monumental and lasting?” Und die weibliche Stimme ergänzt: “… or is it more about the story that gets told afterwards? Who tells it? What sources survive?” Zugegeben, das ist etwas banal. Aber es ist immerhin ein Anfang eines Versuchs der Maschine, etwas eigene “Intelligenz” einzubringen.

  1. Diesen wissenschaftlichen Text möchte ich nicht öffentlich stellen, weil die geplante Publikation mit der Sammlung der Verschriftlichung der Referate des Kolloquiums “Ensisheim und die Habsburger” vom vergangenen November (2024), in der mein Beitrag voraussichtlich veröffentlich werden wird, natürlich auf der Erstveröffentlichung besteht. ↩︎
  2. Die Google KI verweist erfreulicherweise au Quellen, aus denen sie ihre Aussage herleitet. In diesem fall u.a. hierher. ↩︎

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